Mallorca-Immobilie verkaufen – Wozu brauche ich einen Makler?

Mallorca-Immobilie verkaufen – Wozu brauche ich einen Makler?

Ein Berufsbild im Wandel

Ja, die Vorurteile sind bekannt. Das schlechte Image der früheren Pferdehändler (nicht umsonst auch „Rosstäuscher“ genannt) ging fast nahtlos in der modernen Welt auf die Makler über. Politiker, Makler und Banker stehen am Ende der Ansehensskala der Berufe. In Deutschland soll es 15.000 Immobilienmakler geben. Und auf dem hart umkämpften Immobilienmarkt Mallorcas sollen über 1.000 Immobilienmakler um die Gunst der Kunden buhlen. Die Makler arbeiten gegen ihr schlechtes Image: Berufsverbände geben sich Ethikregeln, bieten Weiterbildungen an, und auch die Regierungen der europäischen Staaten arbeiten an Regulierungsvorschriften über den Zugang und die Ausübung des Maklerberufes. So auch auf den Balearen, wo die Regierung zusammen mit berufsständischen Organisationen an einem „Maklergesetz“ arbeitet, das Vorschriften über die Berufsausbildung und -ausübung sowie Prüfkataloge (Registrierung, Nachweis über Steuer- und Sozialversicherungs-Unbedenklichkeit, Vermögenschaden-Haftpflichtversicherung, etc.) enthalten wird und noch im Jahre 2022 in Kraft treten soll.

Wozu brauche ich einen Makler?

Viele meinen, der Maklerberuf sei höchst entbehrlich. Der Makler verdiene zu viel Geld und das ohne eine deutlich messbare Gegenleistung. Viele versuchen deshalb auch, ihre Immobilie ohne die Einschaltung eines Maklers erfolgreich zu verkaufen. Manchem gelingt das, den meisten nicht. Sehr schnell merken diese verkaufswilligen Eigentümer, dass der Makler sehr wohl ein wertvoller Berater beim Immobilienverkauf und zugleich ein wichtiges Bindeglied zwischen Verkäufer und Käufer ist.

Das beginnt schon bei der Bewertung der Immobilie. Viele Eigentümer haben da völlig falsche Vorstellungen, weil oft emotionale Kriterien einfließen: Ich bin in dem Haus geboren, mein Vater hat es mühevoll Stück für Stück und Jahr für Jahr ausgebaut, meine Kinder sind in dem Haus aufgewachsen und wir haben unvergessliche Erinnerungen daran. Alles persönlich wichtig, aber keine Kriterien für eine Bewertung einer Immobilie. Der professionelle Makler kennt den konkreten Markt, und er kennt die Preise, die in diesem konkreten Markt aktuell zu erzielen sind. Er hat dazu standardisierte Verfahren, nämlich das Sachwert-, das Ertragswert- und das Vergleichswertverfahren.

Dann geht es an die Vermarktung der Immobilie. Der private Eigentümer wird mit einer Kleinanzeige in der lokalen Tageszeitung versuchen, einen geeigneten Käufer zu finden. Ja, vielleicht ist unter den Interessenten auch der eine oder andere ernsthafte. Häufig holt sich der private Verkäufer aber mit solchen Anzeigen nur Schnäppchenjäger ins Haus, die die Immobilie schlecht machen und sie als Abrisskandidaten einschätzen. Der professionelle Makler entwickelt für jede Immobilie ein Marketingkonzept. Er erstellt ein Exposé mit einer umfangreichen Fotodokumentation und bietet die Immobilie zunächst vorgemerkten Kunden und dann auf seiner Internetseite und in den sozialen Medien an. Er ermittelt genau das Profil seiner Kaufinteressenten und stellt die Immobilie nur solchen Kunden vor, zu der sie passt und Kunden, die die Immobilie auch bezahlen können. Das erspart in der Regel viele Sightseeing-Besuche und Frustrationen.

Und schließlich ist der professionelle Makler auch unentbehrlicher Helfer bei der Vorbereitung des Notartermins. Er moderiert die Vertragsverhandlungen zwischen Verkäufer und Käufer bis zur Einigung und bereitet damit die Grundlagen für die Beurkundung beim Notar vor. Dazu ist meist eine umfangreiche Papierarbeit durchzuführen, zahlreiche Unterlagen sind von Behörden und Privaten zu besorgen. Und auch nach dem Notartermin hilft der Makler mit einem After-Sales-Service, der bei der Übergabe der Immobilie beginnt und bei An- und Ummeldungen bei Ämtern, Eigentümergemeinschaften, Verwaltungen und Versorgungsträgern endet.

Und das sind nur die Grundzüge der Tätigkeit eines professionellen Immobilienmaklers. Wenn es sich um eine Auslands-Immobilie z.B. auf Mallorca handelt, sind die Anforderungen an den Makler noch größer: Der Käufer bewegt sich meist in einem für ihn fremden Markt. Zwar hat er oft schon ein Einfamilienhaus in Deutschland gekauft, aber in Spanien gibt es andere Usancen und Gesetze. Hinzu kommen sprachliche Hürden, da der Verkäufer oft kein Deutsch spricht und auch bei Banken, Rechtsanwälten, Steuerberatern und Notaren oft Verständigungsschwierigkeiten bestehen. Hier kann nur ein Makler helfen, der die Unterschiede zwischen dem deutschen und spanischen Rechtskreis kennt und beide Sprachen spricht.

Deshalb ist beim Erwerb einer Auslandsimmobilie die Beauftragung eines Maklers, der diesen Anforderungen genügt, unerlässlich.

1 Kommentar zu “Mallorca-Immobilie verkaufen – Wozu brauche ich einen Makler?

  1. Hartmut Weißbrod schreibt:

    Aus Fehlern wird man klug. Das kostet allerdings Lehrgeld. Auch wir meinten, besonders schlau zu sein und die Maklerprovision sparen zu können, als wir unser Haus auf Mallorca nach langer Privatsuche fanden. Nette Verkäufer, die ihr Haus in den schönsten Farben anpriesen. Und natürlich alles “legal”. Nach dem Notartermin kam das böse Erwachen: zahlreiche Mängel (Feuchtigkeitsschäden), die nur übertüncht waren. Und dann der illegale Anbau, den wir nun wohl abreißen müssen. Der Verkäufer ist inzwischen wieder in England und weist uns auf die “wie besichtigtigt”-Klausel im Kaufvertrag hin. Hätten wir nur einen Makler genommen …….. aber “hätte, hätte, Fahrradkette!”.

    Deshalb: ein guter Beitrag, den alle vor einer Kaufentscheidung lesen sollten.

    Hartmut Weißbrod

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