Immer empfehlenswert: Die private Krankenversicherung

Das Thema

Wer ist Spanien als Arbeitnehmer oder Selbständiger tätig ist, muss sie bei der staatlichen Sozialversicherung, der Seguridad Social, anmelden. Für – im Vergleich zu Deutschland – recht geringe Monatsbeiträge hat man damit Anspruch auf alle Leistungen der spanischen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Allerdings: geringere Beiträge heißt auch geringere Leistungen im Vergleich zur gesetzlichen Versicherung in Deutschland. Die „notwendigen“ Kosten (Grundversorgung)  für ärztliche Behandlungen und Krankenhausaufenthalte werden von der Seguridad Social übernommen, allerdings nach anderen Standards als in Deutschland. Es gilt grundsätzlich nicht das Prinzip der freien Arztwahl, vielmehr bekommt man „seinen Hausarzt“ von der Sozialversicherung zugewiesen. Ärzte, Gesundheitszentren und Kliniken haben recht lange Wartezeiten. Auf ärztlich verschriebene Medikamente muss man mindestens 40 % selbst zahlen. Allerdings sind die Medikamente im Regelfall günstiger als in Deutschland. Zahnbehandlungskosten und Kosten z.B. für Physiotherapie werden von der Seguridad Social nicht übernommen. Um die Versicherungslücken im spanischen Krankenversicherungssystem auszugleichen, schließen viele in Spanien lebende Arbeitnehmer und Selbständige zusätzlich zur staatlichen Krankenversicherung eine private Krankenversicherung ab.

Die private Krankenversicherung  

Je nach Versicherungstarifen – man sollte sich unbedingt Angebote mehrerer privater Krankenversicherer einholen und diese vergleichen, bieten private Krankenversicherungen ein umfangreiches Leistungspaket ab. Der wichtigste Vorteil: Mit der privaten Krankenversicherung hat man meist eine freie Arztwahl, allerdings manchmal beschränkt auf die Auswahl von Ärzten oder Kliniken, die der konkreten privaten Krankenversicherung angeschlossen sind. Mit einer privaten Krankenversicherung bekommt man in der Regel einen schnellen Behandlungstermin und auch die Qualität der medizinischen Angebote ist besser. Und für Ausländer, die die spanische Sprache nicht oder nur mangelhaft sprechen, wichtig: In privaten Arztpraxen und Krankenhäusern ist meist auch Personal mit Fremdsprachenkenntnissen vorhanden. In den Krankehäusern bekommt man als Privatversicherter im Regelfall ein Einzelzimmer, während der nur gesetzlich Versicherte meist in einem Mehrbettzimmer untergebracht wird.

Die Prämien für den Abschluss einer privaten Krankenversicherung sind in Spanien bedeutend günstiger als in Deutschland. Die Tarife beginnen schon bei unter 100 € monatlich. Wenn man den Einsatz gegen die deutlich besseren Leistungen der privaten Krankenversicherung aufwiegt, kann der „Luxus“ einer privaten Krankenversicherung nur empfohlen werden. Um den Antragstellern einen Vergleich zu ermöglichen, halten viele Anbieter privater Krankenversicherungen in Spanien ihre Vertragswerke und Bedingungen auch in deutscher Sprache vorrätig.