Mallorca Energie: Produktion von grünem Wasserstoff in Lloseta

Weltweite Forschung für grünen Wasserstoff

Überall auf der Welt wird daran gearbeitet, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Ein Forschungsfeld ist der Einsatz von Wasserstoff zur Gewinnung von klimaneutraler, gasförmiger und flüssiger Kraftstoffe. Das Hauptproblem ist der hohe Strombedarf bei der Erzeugung von Wasserstoff im Elektrolyseverfahren erforderlich ist. Bei der Elektrolyse wird Wasser mit einer Flüssigkeit versetzt, die den Ionentransport ermöglicht. Mittels Strom wird das Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Dadurch wird die elektrische in chemische Energie umgewandelt und im Wasserstoff gespeichert.  Wasserstoff kann wie Erdgas unter hohem Druck zusammengepresst oder auch in flüssiger Form gespeichert werden. Von grünem Wasserstoff spricht man, wenn der benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt und damit CO2-frei ist.

Erste Produktionsstätte für grünen Wasserstoff in Lloseta

In Lloseta auf Mallorca wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Zementfabrik nun als Pionierobjekt die erste Fabrik in Spanien zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Betrieb genommen. Dort sollen zukünftig 300 Tonnen Wasserstoff produziert werden. Wenn die Anlage in vollem Einsatz ist, sollen täglich drei Lastwagen mit Wasserstoff gefüllt und an Verteilstellen geliefert werden. Direkt neben der Fabrik befindet sich ein Solarpark, der neben einer weiteren Fotovoltaikanlage in Petra die notwendige erneuerbare Energie liefert, damit „grüner Wasserstoff“ produziert werden kann. Das Wasserstoffwerk in Lloseta erfordert eine Investition von 50 Millionen Euro, von denen 10 Millionen Euro aus EU-Mitteln, 3,5 Millionen Euro von der Landesregierung und der Rest von den Investoren („Power to Green Hydrogen Mallorca – Acciona Energía und Enagás) getragen werden.

Wo kommt der grüne Wasserstoff zum Einsatz?

Zunächst soll der erzeugte Wasserstoff für Transportmittel in Palma (Busse und LKW) eingesetzt werden. Das deutsche Unternehmen Solaris teilt dazu mit, dass das Verkehrsunternehmen EMT-Palma fünf „Urbino12 – hydrogen – Busse“ für den Einsatz in Palma de Mallorca bestellt habe. Weiter sollen öffentliche Gebäude und Geschäfte mittels Brennstoffzellen den Wasserstoff für Energie und Wärme nutzen. Auch die Hotelwirtschaft beteiligt sich an dem Projekt. Iberostar will den grünen Wasserstoff im Bereich der Gebäudeklimatisierung einsetzen. Und schließlich arbeitete man mit der Reederei Balearia zusammen, die zukünftig ihre Schiffe mit Wasserstoff aus Lloseta betanken will.