Definition – was versteht man unter einer „Finca“ auf Mallorca?
In der spanischen Sprache steht die Bezeichnung „Finca“ für ein unbebautes oder bebautes Grundstück. In der juristischen deutschen Sprache würden wir „Liegenschaft“ sagen. Wenn Mallorquiner von ihrer Finca sprechen, meinen sie meist ein kleines Bauernhaus zum dauerhaften Wohnen oder zur Nutzung am Wochenende. Dort hält man gewöhnlich einige Tiere, baut Obst und Gemüse an und verbringt einen großen Teil der Freizeit dort mit der Familie.
Mit der Entwicklung des Tourismus wurden viele dieser Fincas „Objekte der Begierde“ von ausländischen Gästen. Diese kauften viele dieser kleinen Gehöfte auf und bauten sie zu Ferienhäusern um. So wurde die Finca vom Bauernhaus zum Ferienhaus. Und viele bauten ihre Finca aus und um oder rissen sie gar ab und bauten sich ein größeres Landhaus. Zwar wurde dadurch der ländliche Charakter der Architektur verändert. Aber nicht immer zum Nachteil: Viele Investoren orientierten sich in Architektur, Materialien und Farben an den traditionellen Vorbildern, richteten aber ihre Fincas für zeitgemäßes Wohnen (insbesondere was die Sanitär- und Heizungsanlagen betraf) her.
So retteten viele ausländische Investoren auch vom Zerfall bedrohte Herren- und Gutshäuser, die oft zu Landhotels, aber auch für die Eigennutzung saniert und restauriert wurden. All diese verschiedenen Immobilientypen firmieren heute als „Finca“.
Wo auf Mallorca sind Fincas zu finden?
Oft hören wir von Kauf-Interessenten beim Erstgespräch, dass sie eine „Finca am Meer“ suchen. Klar, wer auf einer Insel ein Haus erwerben will, will meist auch das Meer fühlen, hören und riechen. Da müssen wir die Kunden oft enttäuschen. Im Küstenstreifen ist es rau, windig und die Luft salzhaltig. Dort war das Betreiben von Landwirtschaft wenig erfolgversprechend. Die ertragreichen Landgüter und Bauernhöfe waren immer ein Stück von der Küste entfernt. Und die Geschichte sagt, dass bei Erbschaften die Söhne meist das wertvolle Bauernland im Inneren der Insel erbten und die Töchter mit dem kargen Land an der Küste abgefunden wurden. Heute ist es genau umgekehrt: Das Land im Inneren der Insel ist noch günstig zu erwerben, während das Land an der Küste kaum noch zu bezahlen ist. Kurzum: Typische „Fincas“ findet man nicht an der Küste, sondern jenseits des Küstenstreifens im ländlichen („im anderen“) Mallorca. Allerdings: Bisweilen braucht man nur wenige Autominuten, um das ländliche Mallorca zu entdecken. Im Südwesten der Insel finden Sie „das andere Mallorca“ z.B. in der Umgebung des Dorfes Andratx, in der Umgebung von Calvia – Pueblo oder bei Es Capdella.
Worauf muss ich beim Kauf einer Finca achten?
Beim Kauf einer „Finca“ sollte man stets einen Rechtsanwalt und/oder einen Architekten hinzuziehen. Häufig sind alte Bauernhäuser ganz oder teilweise illegal errichtet worden. Kam ein Kind hinzu, wurde oft ohne Genehmigung an- und umgebaut. Der Bürgermeister nickte das bei einem Glas Rotwein ab. Doch die guten Zeiten haben sich geändert: Beim Inselrat ist eine Institution angegliedert, die den martialischen Namen „Gesellschaft zur Verteidigung des Territoriums“ trägt, die Legalität von Baulichkeiten überprüft und Bußgelder oder gar Abrissverfügungen erlässt. Anwalt und Architekt haben eine „due dilligence“ – eine tatsächliche und rechtliche Tiefenprüfung vorzunehmen und erst wenn diese positiv ausgefallen ist, sollte man zum Notar gehen.
Muss ich auf meiner „Finca“ Ackerbau und Viehzucht betreiben?
Ja, diese Frage wird uns häufig gestellt. Da können wir Entwarnung geben. Die Grundstücke im ländlichen Bereich haben meist mindestens 14.000 m², manchmal sogar 50.000 m² - sonst darf man auf ihnen auch kein Landhaus bauen. Auf diesen Grundstücken darf man Mandeln, Obst, Oliven oder gar Wein anbauen, man darf Tiere halten oder sich einen Reitplatz anlegen. Man darf, muss aber nicht. Die meisten Käufer von ländlichen Anwesen legen sich im engeren Hausbereich einen mediterranen Garten an. Im Übrigen bleibt das Grundstück naturbelassen.
Wie machen wir weiter?
Vielleicht schauen Sie sich zunächst die Fincas und Landhäuser aus dem Portfolio von Minkner & Bonitz in unserem Internetportal an. Am besten mit der ganzen Familie. Für weitere Auskünfte stehen Ihnen dann die Mitarbeiter von Minkner & Bonitz zur Verfügung. Doch grau ist alle Theorie: Kommen Sie nach Mallorca und lassen sich eine Auswahl von Fincas von unseren Mitarbeitern vorstellen. Dann entscheiden Sie, ob der Finca-Traum auch Ihr Traum ist.
Für all diejenigen, die noch unsicher sind, gibt es auch die Möglichkeit, zunächst, z.B. für ein Jahr, eine Finca zu mieten. Vielleicht finden Sie Ihre Finca zum Mieten in unserem Portal unter Langzeitmiete.
Alle Fincas der Regionen im Überblick:
Finca Calvia
Finca Port Andratx
Finca Camp de Mar
Finca Palma
Geprüft durch den Autor
Lutz Minkner arbeitete nach dem Volkswirtschafts- und Jurastudium zunächst als wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Im Anschluss daran begann seine erfolgreiche Karriere als Rechtsanwalt, Dozent und Fachbuchautor - parallel aber auch stets als Unternehmer. Lutz Minkner ist Gründer des seit fast 30 Jahren auf Mallorca ansässigen Immobilienunternehmens „Minkner & Bonitz“, zertifizierter „Experto Inmobiliario“ und Mitglied der deutsch-spanischen Juristenvereinigung. Zudem ist Lutz Minkner der Verfasser des vielzitierten Buches: "Der Immobilien-Ratgeber Spanien". Alle Beiträge und Texte dieser Webseite wurden von Lutz Minkner persönlich geprüft und entsprechen dem aktuellen Wissensstand. Weitere Infos zu Lutz Minkner finden Sie hier.