COVID19 hat auch Mallorca im Griff
Folgen für Mallorcas Immobilienmarkt
Das Thema
Das Covid19-Virus hat inzwischen auch Mallorca im Griff. Am heutigen Tage (20.03.2020) sind auf den Balearen 169 infizierte Personen registriert, 2/3 davon auf Mallorca, von denen 39 im Krankenhaus behandelt und 79 Erkrankte von Mobilen Einheiten Zuhause betreut werden. Leider hat es auch bereits 3 Todesfälle gegeben. Und sicher haben wir auf Mallorca noch nicht den Höhepunkt der Epidemie/Pandemie erreicht.
Die Maßnahmen gegen Corona
Die Balearen-Regierung hat in enger Abstimmung mit der Zentralregierung drastische Maßnahmen eingeleitet, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und einerseits die Bevölkerung zu schützen und andererseits die wirtschaftlichen Folgen abzufedern. Die niedrigen Infektionsraten auf den Balearen trotz großer touristischer Präsenz von Menschen aus aller Welt zeigt, dass die medizinische Versorgung auf den Inseln funktioniert. Die Kliniken der Inseln sind bestens ausgestattet und scheinen derzeit (noch) keine Kapazitäts- oder Versorgungsprobleme zu haben. Mit dem Königlichen Dekret vom 14. März 2020 wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, der für ganz Spanien für zunächst 15 Tage gilt, wurden einschneidende Maßnahmen für das öffentliche Leben eingeleitet und zugleich ein umfangreiches Förderungspaket auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft in Gang zu halten und Arbeitsplätze zu sichern: Schulen, Universitäten und öffentliche Institutionen wurden geschlossen; die Freizügigkeit der Bürger wurde stark beschränkt: Die Wohnung, das Haus dürfen nur für bestimmte, reglementierte Zwecke verlassen werden – zum Erwerb von Lebensmitteln, Aufsuchung von Gesundheitszentren, Fahrten von und zur Arbeit, Hilfe und Pflege für ältere Personen. Außer Supermärkten, Tankstellen, Läden für Telekommunikation und weiteren wenigen Ausnahmen müssen alle Geschäfte, öffentliche Büros, Bars und Restaurants geschlossen bleiben. Verstöße können mit hohen Bußgeldern belegt werden.
Die Zentralregierung hat auf der wirtschaftlichen Seite ein Paket von Fördermaßnahmen in Höhe von 200 Milliarden Euro, das höchste in der Geschichte Spaniens (20 % des Bruttosozialproduktes), bereit gestellt. Zu diesem Paket gehören: Stundung von Hypothekendarlehen, Stundung von Verbindlichkeiten bei den öffentlichen Versorgungsträgern, Förderung von Kurzarbeit und Home-Office, Hemmung von gerichtlichen und verwaltungsrechtlichen Fristen und Pflichten, etc., etc.
Auch Minkner & Bonitz hat auf die neuen Herausforderungen reagiert, wobei im Vordergrund die Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter steht: Die Geschäfte von Minkner & Bonitz in Santa Ponsa, Palma und Port Andratx wurden mit Inkrafttreten des Königlichen Dekrets vom 14. März 2020 für den Publikumsverkehr geschlossen. In den Büros selbst findet nur noch ein Notdienst statt. Die meisten Mitarbeiter arbeiten derzeit im Home-Office und sind für ihre Kunden während der üblichen Geschäftszeiten telefonisch und per Mail zu erreichen. Es finden aus verständlichen Gründen derzeit keine Besichtigungen von Immobilien statt. Auch die persönliche Aufnahme von neuen Objekten zur Vermarktung wurde ausgesetzt.
Wenn auch zur Zeit aus gesundheits-präventiven Gründen und weil der Flughafen geschlossen ist, der direkte persönliche Kontakt zu unseren Kunden nicht möglich ist, sind wir mit unserem Kunden telefonisch und per Mail in Kontakt und informieren über aktuelle Entwicklungen durch unserem wöchentlichen newsletter und durch tägliche Aktualisierung unseres Internetportals.
Die Folgen von Corona für Mallorcas Immobilienmarkt
Wir werden dieser Tage oft gefragt, wie wir die Entwicklung des Immobilienmarktes nach Bewältigung der Krise einschätzen. Nun, wir sind dafür bekannt, dass wir nicht aus dem Kaffeesatz lesen, sondern uns bemühen, ein Thema analytisch anzugehen. Dazu dienen Vergleiche zur Krise 2008/2009, die natürlich andere Ursachen hatte. 2008/2009 verharrte der Immobilienmarkt Mallorcas für einige Wochen und Monate in Attentismus. Zu sehr hatte der Zusammenbruch von Lehman und die Erschütterung des gesamten Banken- und Wirtschaftswesens der Welt alle Lebensbereiche erschüttert. Auf Mallorca gab es jedoch schon nach wenigen Wochen und Monaten eine Überraschung: Im Luxussegment kamen vermögende Investoren, die offenbar rezessionsresistent waren, um auf Mallorca Immobilien einzukaufen. Im Luxussegment stießen sie aber auf überwiegend ausländische Verkäufer, die nicht finanziert hatten und „die Krise aussitzen konnten“. Abgesehen von Einzelfällen wegen persönlicher Umstände mussten bei Verkäufen von Luxusimmobilien nur geringe Preisabschläge zwischen 5 % und 10 % hingenommen werden. Da Minkner & Bonitz in diesem Segment arbeitete, konnten wir die damalige Krise schnell hinter uns lassen, wenn es auch etwa 3 Jahre brauchte, bis der Markt wieder „rund“ lief.
Und so schätzen wir es auch für die Überwindung der derzeitigen Situation. Der rein spanische Markt dagegen blieb lange Zeit angeschlagen: 85 % der Spanier leben und lebten in Wohnungseigentum, meist hoch finanziert, damals mit variablem Zins, der in die Höhe explodiert war. Es kam zu Notverkäufen und leider auch zahlreichen Zwangsvollstreckungen. Diese Gefahr sehen wir für den rein spanischen Markt heute nicht in diesem Ausmaß: Die Zinsen sind auf einem derart niedrigen Niveau wie noch nie, zudem wird es – wie das Dekret vom 14.03.2020 ausführt – in Notfällen Hypothekenstundungen geben. Allerdings: „Schnäppchen-Jäger“ wittern auch jetzt schon wieder eine Chance, wie wir aus aktuellen Anfragen sehen. Allerdings: Der rein spanische Markt ist kein Markt, in den ausländische Anleger investieren.
Alles in allem: Die Covid19-Krise ist da, wir können und wollen sie nicht klein reden. Wir dürfen aber auch nicht in Panik verfallen. Wir müssen der Krise mit Verantwortung, Vernunft, Mut und Solidarität begegnen. Mallorca ist eine der schönsten Inseln der Welt mit Sicherheit und Stabilität für Anleger. Es gibt viel zu tun, packen wir`s an und bleiben Sie gesund.
Edith und Lutz Minkner, Marvin Bonitz
und das gesamte Minkner-Team
Krisen kommen, Krisen gehen, Mallorca wird gewiss auch Corona überleben.
Wir jedenfalls warten sehnsüchtig, wieder nach Mallorca reisen zu können.
Halten Sie bei bester Gesundheit aus.
Ihre Familie Weingärtner
Ich teile Ihre Einschätzung zur Zukunft von Mallorcas Immobilienmarkt. Insbesondere Ihre Darstellung der völlig anders gearteten Lage 2008/2009 ist zutreffend. Sicher wird es einige Wochen Stillstand geben, aber dann geht es wieder los, und zwar nach oben. Deshalb ist uns um unsere Mallorca-Investition nicht bange.
Jens Nagel