Die Landschaften Mallorcas
Mallorcas Landschaft wird geprägt durch sehr unterschiedliche Landschaftszonen. Schroffe Bergketten türmen sich überwiegend direkt am Meer und grenzen an Täler und ebene, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen. Weite Strände und kleine Badebuchten haben ein hügeliges und bergiges Hinterland. Die verschiedenen Landschaftszonen sind die Serra de Tramuntana – ein 16 km langer Gebirgszug, der sich parallel zur Nordwestküste erstreckt, Es Raiguer – ein Südostabhang, der von der Halbinsel La Victoria bis an die Hauptstadt Palma reicht, Pla de Mallorca – eine Ebene in der Mitte der Insel, Llevant – ein Gebirgszug mit nur 3 Gipfeln über 500 m Höhe, Migjorn – eine weitere Ebene in der Inselmitte und die Hauptstadt Palma.
Serra de Tramuntana
Am bekanntesten ist die Serra de Tramuntana, ein 15 km langer Gebirgszug mit 11 Gipfeln, der parallel zur Nordwestküste verläuft. Die höchste Erhebung ist der Puig Major mit 1.445 m. Es folgen die Gipfel des Teix, des Massenella und des Tomir. Besonders eindrucksvoll sind die beiden Stauseen Gorg Blau und Cúber. Die Naturkulisse der Serra de Tramuntana hat eine Gesamtfläche von 63.084 Hektar Land und 1.123 Hektar an Meeresschutzgebieten. Die Serra de Tramuntana zeichnet sich durch bizarre Felsformationen und tiefe Schluchten aus, aber auch durch fruchtbare Täler, die durch das aus den Bergen kommende Wasser bewässert werden. Hier gibt es Plantagen mit Orangen, Zitronen, Wein und Gemüse. Alte Trockensteinmauern- und Terrassen säumen Ebenen mit knorrigen Olivenbäumen. Die bekanntesten Dörfer sind Soller, Fornalutx, Estellencs, Banyalbufar, Deia, Valldemossa und am Nordende Pollenca sowie im Südwesten Calvia. Wegen ihrer einzigartigen Landschaft wurde die Serra de Tramuntana von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Mallorca aus der Vogelperspektive
Es Raiguer
Im Südosten grenzt an die Zone der Serra de Tramuntana die Zone Es Raiguer und bildet quasi eine Achse von Palma nach Alcúdia, die schon in der Römerzeit ihre Bedeutung hatte. Als bergige Übergangszone zur Pla de Mallorca ist hier die Landwirtschaft beschwerlich und daher wenig ausgeprägt, mit Ausnahme des Weinbaus in den Regionen um Santa Maria del Camí, Binissalem und Alaró. Stattdessen blühte hier das Handwerk auf, z.B. die Keramikherstellung und die Lederwarenproduktion. Mittelpunkt des Raiguer ist die Stadt Inca.
Pla de Mallorca
Es folgt im Zentrum der Insel die Pla de Mallorca, die ein Ausmaß von etwa 600 km² hat. Sie ist der Mittelpunkt der Landwirtschaft der Insel und wird auch „Mallorcas Kornkammer“ genannt. Es gibt Weinanbau und Mandelplantagen sowie Produktion von Lebensmitteln für den täglichen Bedarf wie Kartoffeln, Gemüse, Reis und Mais. In der durch die Berge geschützten Region gibt es für einige Produkte im Jahr bis zu vier Ernten. Neben der Landwirtschaft hat die Bevölkerung im Nordosten der Pla de Mallorca gute Einkünfte aus dem Tourismus, insbesondere in den Küstenorten Alcudia und Can Picafort. Im ländlichen Bereich hat der Agrotourismus eine größere Bedeutung erlangt.
Llevant
Die Region des Ostens bzw. Nordostens bezeichnet man mit Llevant. Auch hier beeindruckt ein Gebirgszug, der Serra de Llevant genannt wird, aber nur selten 500 m übersteigt. Die Region Llevant ist sehr abwechslungsreich. Sie beeindruckt durch den Gebirgszug, aber auch mit ertragreichen Feldern, Steilküsten, Buchten und Sandstränden. Den Sommerurlaubern sind die Küstenorte Cala Millor, Son Servera, Sa Coma und Cala Ratjada mit ihren schönen Stränden bekannt, ebenso die drei Naturhöhlen Coves del Drac, Coves del Hams und Coves d`Arta. Wichtigster Ort des Llevant ist Manacor, wo sich Kunstperlen– und Möbelindustrie lebhaft entwickelt hat.
Migjorn
An die Pla de Mallorca und die Llevant-Zone grenzt im Süden die Zone Migjorn an. Er liegt im Süden der Insel und ist weitestgehend eben. Höchste Erhebung ist der Puig Sant Salvador (500 m) in der Gemeinde Felanitx. Im Migjorn lebt man im Wesentlichen von der Landwirtschaft. Der Besuch des Wochenmarktes in Campos ist lohnenswert. Zur Llevant-Zone gehört auch der Küstenstreifen mit dem kleinen Badeort Colonia de Sant Jordi und dem beliebten Strand von Es Trenc. Die Gemeinde Campos hat allerdings wirtschaftlich kaum Nutzen von ihren Naturschönheiten, da um den 6 km-langen Es Trenc – Strand nicht gebaut werden darf und alle Versuche, dort Feriensiedlungen zu errichten, gescheitert sind. Besser geht es den Nachbargemeinden von Campos, nämlich Llucmajor und Felanitx, in deren Einzugsgebiet die beliebten Ferienorte S`Arenal und Portocolom liegen.
Palma
Die letzte Zone bildet Palma, die sich in die Hauptstadt der Insel und die Gemeinde Palma aufteilt. Flächenmäßig ist Palma die kleinste der Landschaftszonen Mallorcas, sie hat aber mit 500.000 Einwohnern die größte Bevölkerungsdichte. Die Hauptstadt Palma ist das unbestrittene wirtschaftliche und politische Zentrum der Insel mit dem Sitz des Parlaments, der Balearen-Regierung und des Inselrats.
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