Vom Cuber-Stausee zum Barranc de Biniaraix

Da die Wanderung, die ich hier beschreibe wirklich lang und anstrengend ist, empfehle ich, sie entweder nur zum Teil zu gehen, also von Biniaraix zum Coll de L’Ofre und wieder zurück oder Sie nehmen folgende Empfehlung an:
Sie parken ihr Auto in Soller, dort gibt es öffentliche Parkplätze gegen eine Tagesgebühr, wo sie ihr Auto sicher abstellen können. Dann fahren sie mit einem Taxi (Ein Taxistand findet sich nahe dem Bahnhof von Soller), an den Cuber-Stausee im Tramuntana Gebirge. Ich empfehle, dort auf keinen Fall zu parken, weil da täglich Autos aufgebrochen werden. Außerdem beschreibe ich Ihnen jetzt den Weg zurück nach Soller.
Der Weg ist auch so immer noch anstrengend genug weil wir ca 100 Meter bergauf und anschließend ca. 850 Meter bergab gehen. Anstrengend vor allem für die Gelenke, weil ein großer Tel der Strecke bergab auf Steinstufen stattfindet. Das Erlebnis dieser Tour ist dafür ein ganz Besonderes.
Wir steigen also am Cuber-Stausee auf eine Höhe von 750 Metern aus dem Taxi. Der Stausee gehört zum Trinkwasserdepot der Insel und deshalb ist es auch verständlich, dass wir darin nicht baden dürfen. Auch nicht mit den Füßen. Wir müssen an das andere Ende des Sees, dabei ist es egal, ob Sie rechts oder links entlang gehen. Wählen Sie den Weg links entlang, dann kommen Sie über die Staumauer und können einen Blick, hinab ins Tal des Torrent de Almadra werfen. Dort könnten wir auch gehen, aber das ist eine andere Tour.

Am Ende des Sees steigt der Weg leicht an. Vor uns sehen wir schon unser erstes Etappenziel, den Coll de L’Ofre, links davon ist der ca. 1100 Meter hohe L’Ofre. Ein Gipfel mit einem traumhaften Rundum-Blick. Einen Abstecher auf diesen Gipfel empfehle ich nur, wenn Sie wirklich fit sind. Sie müssen dafür zusätzliche 250 Höhenmeter hoch und wieder runter.
Wir gehen also ganz gemütlich auf den Coll de L’Ofre, immer den Hinweisschildern folgend. Dort oben lohnt sich eine erste Rast mit Blick auf den See und einer unglaublich schönen Kulisse der höchsten Berge der Insel, die bis zu 1450 Meter hoch sind.

Vielleicht haben Sie das Glück und sehen ein paar der riesigen Mönchsgeier kreisen, deren Spannweite bis zu 2,80 Meter beträgt. Das hier ist ihr Revier und sie sind außer an ihrer Größe daran zu erkennen, dass sie immer paarweise unterwegs sind und in der Thermik gleiten, ohne einen einzigen Flügelschlag zu machen.
Wir müssen weiter und setzen den Weg jetzt bergab fort. Jetzt geht es bis Soller nur noch bergab. Die Strecke ist gut ausgeschildert, Sie folgen immer den Schildern nach Biniaraix, einem Stadtteil von Soller, am Ausgang des Barranc gelegen. Barranc de Biniaraix, so heißt die Schlucht aus den über 1000 Meter hohen Bergen bis nach unten ins Tal von Soller. Vorher kommen Sie noch an der Finca de L’Ofre vorbei, eine kleine sehr fruchtbare Hochebene, die sogar im Sommer grün ist. Das liegt wohl daran, dass sie nach Norden ausgerichtet ist und es dort im Winter besonders intensiv abregnet. Wenn wir die Finca verlassen und das Tor hinter uns geschlossen haben, beginnt der eigentliche Abstieg durch den Barranc.

Die Schlucht sieht so steil aus, dass man sich kaum vorstellen kann, wie man dort hinunter kommt.
Das ist dann doch einfacher als gedacht, denn wir gehen einen der alten Steinwege, in den auch hin und wieder eine Stufe eingebaut ist. Der Weg führt in Mitten von Olivenbaum Terrassen nach unten und auch diese sehr gute Qualität an Oliven ist der besonderen Lage des Tals zu verdanken. Zu richtigen Jahreszeit scheint hier den ganzen Nachmittag die Sonne hinein und die teils ockerfarbenen Felsen schimmern Gold.

Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie die Eindrücke. Wie jeder meiner Wandergäste werden Sie glücklich, zufrieden und auch ein bisschen müde in Biniaraix ankommen. Dort gibt es einen winzigen Dorfplatz, wo Sie sich auf jeden Fall auf einen Kaffee oder eine Erfrischung setzen sollten, bevor es weiter nach Soller geht. Der Weg nach Soller ist einfach, sie gehen immer geradeaus, auch wenn Hinweisschilder etwas anderes sagen. So kommen sie direkt in die schöne Fußgängerzone Calle Luna, die am zentralen Platz vor der Kirche und dem Rathaus endet. Dort ist ein Orangen-Eis  dringend zu empfehlen und anschließend zu Hause nur noch die Füße hochlegen.

 

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