Tourismusexperten aus Europa schauen in die Zukunft
Ende Oktober 2023 trafen sich europäische Spitzenpolitiker in Palmas Kongresspalast zu einem „Europäischen Tourismusforum“. Hauptthemen des Treffens waren die Massifizierung des Tourismus in Europa und Wege zu einem nachhaltigen Tourismus.
Als Gastgeberin sprach sich die spanische Tourismus-Staatssekretärin Rosana Morillo dafür aus, das Wachstum zu begrenzen. Sie sei in engem Erfahrungsaustausch mit Experten der Tourismuswirtschaft und der Wissenschaft. In den europäischen Tourismuszentren arbeite man intensiv an der Bekämpfung der illegalen Ferienvermietung von Privatwohnungen und -häusern. Man habe die Idee, in der EU ein Datenregister zu erstellen, in dem die Lizenzen für Objekte der privaten Ferienvermietungen registriert werden müssten. Nur durch eine maschenlose Kontrolle könne verhindert werden, dass Bürger aus ihren Stadtvierteln verdrängt werden, weil die Wohnungen in den Ferienmonaten teuer vermietet werden und die Eigentümer weder Steuern, noch die Tourismusabgabe zahlten. Hierin waren sich Morillo und die Ministerpräsidentin der Balearen Marga Prohens einig. Allerdings brach Prohens eine Lanze für den Tourismus: „Wir leben vom Tourismus und werden uns dafür nicht entschuldigen“. Prohens sprach sich aber für einen nachhaltigen, innovativen und qualitätsorientierten Tourismus aus. Viel neues brachte der Kongress nicht. Man ging auseinander mit der Feststellung, dass man sich einig sei, dass sich der Tourismus in Europa „nachhaltig aufstellen müsse“. In der „Erklärung von Palma“ fordern die Teilnehmer in 10 Punkten die EU-Kommission dazu auf, einen nachhaltigen, wettbewerbsfähigen, hochwertigen und modernen Tourismus zu unterstützen. Dazu wollen sie bis zum Frühjahr des kommenden Jahres einen Fahrplan entwerfen.
Umweltgruppen hatten zur selben Zeit zu einem Gegengipfel aufgerufen. Auf einer Demonstration mit etwa 1.000 Teilnehmern auf Palmas Borne forderten sie „weniger Tourismus, mehr Leben“. Die Demonstranten behaupteten die Abhängigkeit der Klimakatastrophe vom Tourismus. Die Touristen würden dazu beitragen, „den Mittelmeerraum zu saharisieren“. In einem offenen Brief an die EU-Minister und Konferenz-Teilnehmer forderten sie eine drastische Reduzierung der Urlauberzahlen auf den Balearen. Die Bewohner der Tourismusgebiete könnten sich aus eigener Kraft nicht gegen die „stetig wachsende Maschine Tourismus“ nicht wehren.
nachhaltiger arbeiten, Verlängerung der Saison, etc., etc. Seit Jahren hören wir das. Wirklich geschieht nichts. Die Mieten steigen, die Kaufpreise auch. Ob rot oder schwarz regiert, es ändert sich nichts.
Paul Jürgens