Fiestas auf Mallorca

Könige, Teufel, Riesen, Büßer und die Magie des Feuers

Die Fiestas auf Mallorca haben meist eine jahrhundertealte Tradition. Sie haben heidnische oder religiöse Ursprünge, die sich häufig auch vermischen. Die Fiestas sind ein wichtiger Teil der spanischen Kultur, und sie verbinden die Menschen, Familien, Freunde, Dorfgemeinschaften, aber auch Gäste und Fremde im gemeinsamen Feiern, Essen, Trinken und Tanzen.

Fiestas aus Mallorca
DIMONI #2 – 120cm x 80cm – Druck auf Plexiglas – Constantin Rahmfeld

 

Fiestas auf Mallorca – der Fotograf

Der Fotograf Constantin Rahmfeld hat einige dieser Fiestas mit seiner Kamera besucht; Reyes Magos – die Ankunft der heiligen drei Könige; Sant Antoni – das Fest des Heiligen Antonius; Sant Sebastian – das Fest des Heiligen Sebastian; die Osterprozessionen in der Karwoche und San Joan – die Johannisnacht. Dabei ist er Königen, Teufeln, Riesen und Büßern begegnet und hat die Magie des Feuers erlebt, die bei vielen dieser Feste eine große Rolle spielt.

Lassen Sie sich von Constantin Rahmfeld in die bunte, mal laute, mal stille, oft mystische Welt von Mallorcas Fiestas mitnehmen, und sicher werden Sie seine ausdrucksstarken Arbeiten anregen, die Termine dieser Fiestas in Ihrem Kalender zu blockieren.

Sollten Sie sich für den Kauf der Bilder interessieren, wenden Sie sich bitte an das Büro von Minkner & Partner in Santa Ponsa – Tel: +34 971 255 695 oder schicken uns eine Mail.

 

Reyes Magos – Die Heiligen Drei Könige

Der 6. Januar, der Dreikönigstag – in ganz Spanien ein Feiertag – wird von spanischen Kindern mit Ungeduld erwartet. In Spanien richten die Kinder ihre Geschenkwünsche zu Weihnachten nämlich nicht an den Weihnachtsmann, sondern an die Heiligen drei Könige. Sie sind auch die Adressaten der Wunschzettel, denn nach der biblischen Geschichte waren es die Heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, auch die Weisen aus dem Morgenland genannt, die nach dem Besuch des Christuskindes die Kinder beschenkten.

Und so stellen die spanischen Kinder schon am 5. Januar gut sichtbar ihre Schuhe vor die Tür oder auf das Fensterbrett, damit die Heiligen drei Könige dort die Geschenke abladen können. Sie werden dann am Morgen des 6. Januar (von besonders Ungeduldigen oft auch schon am Abend des 5. Januar) ausgepackt und ausprobiert. In vielen spanischen Dörfern und Städten ist der Abend des 5. Januar fast ein Volksfest – Weihnachten, Silvester und Karneval in einem, wie`s beliebt: Die Ankunft der Heiligen drei Könige wird erwartet. In Palma zum Beispiel wird die Ankunft des Schiffes der Könige mit drei Kanonenschlägen angekündigt. Wenn dann Caspar, Melchior und Balthasar die Mole auf Höhe der alten Handelsbörse La Lonja betreten, werden sie von bis zu 200.000 Wartenden mit Beifall und Jubel empfangen.

Auf Kamelen oder einem besonders prächtig geschmückten Wagen bahnen sich die Könige den Weg durch die Stadt, gefolgt von zwei Dutzend festlich geschmückten Wagen, von denen einige Hundert Helfer der Könige tonnenweise Bonbons und andere Süßigkeiten in die Menge werfen.

CAVALCADA DELS REIS MAGS – 120cm x 80cm – Druck auf Plexiglas – Constantin Rahmfeld

Sant Antoni – das Fest des Heiligen Antonius

Der 17. Januar ist der Namenstag von Sant Antoni, dem Heiligen Antonius, der der Schutzpatron der Haus- und Nutztiere ist. Die Legende berichtet, dass es sich beim Heiligen Antonius um einen vermögenden Mann handelte, der in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhundert in Ägypten lebte. Als Christ gab er sein gesamtes Vermögen den Armen und lebte als Eremit in der Wüste. Vielfache Versuche von Dämonen, ihn zu verführen, blieben erfolglos. Als er am 17. Januar 356 im Sterben lag, legten sich zwei Löwen neben ihn, um ihn zu bewachen, worauf Antonius die Löwen, die ihn später begraben haben sollen, segnete. Deshalb wird Antonius als Schutzpatron der Haus- und Nutztiere angesehen.

In Erinnerung an diese Legende feiern die Mallorquiner in der Nacht vom 16. zum 17. Januar „Sant Antoni“, das Fest des Heiligen Antonius. In vielen Dörfern gibt es Prozessionen, bei denen Hexen (daher wird die Nacht auch oft als Hexennacht bezeichnet) und Teufel versuchen, den Heiligen Antonius vom rechten Weg abzubringen und zu verführen. Antonius aber widersteht im Zeichen des Kreuzes. Aus Wut lärmen die Teufel auf „Teufel komm raus“ und zerschlagen Porzellan. Am frühen Abend gehen die wichtigen Persönlichkeiten des Dorfes in Begleitung von Pappmache-Riesen (Cabezudos) zur Messe in die Kirche.

Mallorquiner und ihre Freunde versammeln sich um Lagerfeuer, tanzen, essen und trinken. Dabei werden auch fromme Lieder, die an den Heiligen Antonius erinnern, gesungen. Je weiter aber der Abend und der Alkoholkonsum fortschreitet, gewinnen volkstümliche, derbe Texte die Oberhand. Gefeiert wird bis zum frühen Morgen.

Am 17. Januar bringen die Einheimischen – teilweise auf festlich geschmückten Wagen – ihre Haus- und Nutztiere zur Kirche, wo Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe, Schweine, Hunde und Katzen vom Ortsgeistlichen gesegnet werden. Oft sieht man auch Kinder, die ihre kleinen Lieblinge wie Hamster, Schildkröten, Goldfische, Katzen und Hunde ebenfalls segnen lassen.

DIMONI #5 – 50cm x 50cm – Druck auf Plexiglas – Constantin Rahmfeld

Sant Sebastian – das Fest des Heiligen Sebastian

Palmas Analen belegen, dass die Stadt im Jahre 1523 von der Pest heimgesucht wurde, die viele Opfer forderte. Die Seuche fand jedoch ein jähes Ende, als eine Reliquie (ein Armknochen) des Heiligen Sebastian (ein römischer Hauptmann, der versucht haben soll, Teile der römischen Armee zum Christentum zu bekehren und auf Geheiß von Kaiser Diokletian 288 n.Chr. totgeschlagen worden sein soll) in die Stadt getragen wurde. Aus diesem Grunde wurde am 20. Januar 1524 der Heilige Sebastian zum Schutzpatron Palmas ernannt, und die Palmesaner, aber auch die Bewohner vieler anderer Dörfer der Insel nutzen die Erinnerung an die Ereignisse vor fast 500 Jahren, den Heiligen Sebastian mit mehrtägigen Veranstaltungen und Fiestas zu ehren.

Meist am 17. Januar findet der Correfoc statt, ein Marsch von gespenstischen Teufeln und Feuerschluckern, die sich mit Hilfe von Feuerwerkskörpern und Flammenwerfern einen Weg durch die Menschenmenge bahnen. Besuchern dieser Veranstaltung wird feuerfeste Kleidung empfohlen.
Die Feierlichkeiten beginnen schon einige Tage vor dem 20. Januar und knüpfen eigentlich nahtlos an die Fiesta zu Ehren des heiligen Antonius an. Besonders heftig geht es in der Nacht vom 19. zum 20. Januar ab. Auf zahlreichen Plätzen Palmas und in vielen Dörfern werden große Barbecues installiert, um die sich die Teilnehmer des Festes gesellen, mitgebrachte Würstchen, insbesondere die mallorquinischen Spezialitäten Sobrasada und Botifarra, Fleisch und Fisch grillen und gemeinsam essen. Es wird Live-Music gespielt, getanzt und gefeiert.

Höhepunkt ist ein Feuerlauf (correfoc) von Riesenfiguren, Teufeln, Dämonen, feuerspeienden Drachen, begleitet von Höllenlärm, Funkenregen, Zünden von Feuerwerkskörpern, Schwefel- und Feuergeruch und von Musikern, die Trommeln schlagen und eine Art Dudelsack (Xeremia) spielen. Mit diesem großen Spektakel sollen die Dämonen aus der Stadt getrieben werden. Zum Abschluss der Feierlichkeiten gibt es meist noch ein großes Feuerwerk in Palma. Am 20. Januar, dem eigentlichen Namenstag, erholt man sich dann vom anstrengenden Feiern.

DIMONI #1 – 120cm x 80cm – Druck auf Plexiglas – Constantin Rahmfeld

Osterprozession

Ostern ist auch in Spanien eines der höchsten kirchlichen Feste. Die Feierlichkeiten der Karwoche beginnen bereits am Palmsonntag, an dem viele Gläubige weiße Palmwedel an ihre Balkone hängen – zur Erinnerung des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem. Die Karwoche ist auch die Zeit der Osterprozessionen, von denen in der Hauptstadt Palma und den Dörfern der Insel die wichtigsten am Gründonnerstag und Karfreitag stattfinden. Diese Prozessionen werden von den etwa fünfzig Bruderschaften (Cofraries) der Insel organisiert. Es ist ein besonderes Privileg, Mitglied einer Bruderschaft zu sein. Es wird meist innerhalb der Familien vom Vater auf den Sohn übertragen.

Gruppen mit einigen Tausend vermummten Gestalten mit hohen, spitzen Kapuzen, die nur Sehschlitze haben, mit Eisenketten an den Füßen versehen, ziehen schweigend, oft barfüßig durch die Städte und Dörfer und bilden als Büßer den Leidensmarsch Christi nach. Manche Büßer tragen große Holzkreuze oder opulente Altäre mit Heiligenfiguren. Wegen der Schwere der Lasten kommt die Prozession nur schleppend voran. Monotone Trommelschläge und elegische Blasmusik untermalen die gespenstische Kulisse. Eine Prozession dauert mehrere Stunden.

Die wichtigste Prozession und Anziehungspunkt für viele Gläubige, Schaulustige und Touristen findet in den Abendstunden des Gründonnerstag in Palma statt. An ihr, der Prozession des Heiligen Christus vom Blut, beteiligen sich alle Bruderschaften Mallorcas. Eine Ehre ist es, wenn die Büßer schwere Altäre mit Heiligenfiguren tragen dürfen. Nicht weniger wiegt die Last der riesigen Holzkreuze, die wieder andere Büßer tragen. Die mystische Prozession beginnt an der Spitalkirche, wo sie auch in den frühen Morgenstunden des Karfreitag endet. Am Karfreitag ist der Kalvarienberg von Pollenca Treffpunkt der Büßer und Gläubigen. Auf dem Berg wird zu Tagesbeginn ein riesiges Holzkreuz errichtet. Tagsüber werden dann auf den 365 Stufen, die zur Spitze führen, Öllampen und Fackeln entzündet. In den Abendstunden nehmen dann Mönche die Christusstatue vom Kreuz ab, hüllen sie in weiße Leinentücher und tragen sie die 365 Stufen hinunter zur Pfarrkirche.

PROCESSION #1 – 120cm x 80cm – Druck auf Plexiglas – Constantin Rahmfeld

Es Firo – die Schlacht der Mauren und Christen in Port de Sóller

Immer am Montag nach dem zweiten Sonntag im Mai herrscht in Sóller und Port de Sóller Ausnahmezustand. Es wird das Fest der Mauren und Christen gefeiert. Alles zur Erinnerung an die heldenhafte Verteidigung des Hafens bei einem Angriff durch türkische und algerische Piraten im Jahre 1561. Es erinnert an die Festspiele in Oberammergau, wenn sich die Jugend des Städtchens (etwa 4.000 Mitwirkende), in aufwändig gestalteten Kostümen als Mauren und Christen verkleidet, ein Schlachtengetümmel mit Holzschwertern, Schrotflinten und Steinschleudern liefert, aus dem schließlich die Christen als Sieger hervorgehen. Die ohrenbetäubende Bilanz: jährlich werden 40 Kilo Schwarzpulver verbraucht und 12.000 Gewehrsalven abgefeuert. Anders als in der Geschichte, fällt man sich nach Beendigung der Schlacht in die Arme und tanzt, macht und hört Musik und feiert gemeinsam den großen Spaß. Rund um die Schlacht gibt es ein großes Volksfest mit zahlreichen Ständen mit Waren der Region und Kunsthandwerk, Ausstellungen von landwirtschaftlichen Maschinen und Nutztieren. Nicht umsonst – das wichtigste Jahresereignis in Sóller und Port de Sóller.

San Joan – Johannisnacht

In der Nacht vom 23. zum 24. Juni feiert ganz Mallorca die San Joan, die Johannisnacht. Es ist die Nacht der Sonnenwende, die kürzeste, wohl auch stimmungsvollste Nacht des Jahres. Es ist zwar auch ein Gedenktag an Johannes dem Täufer, jedoch ist das Feiern der Johannisnacht wohl vorchristlichen Ursprungs.

An den Stränden lassen sich die Mallorquiner mit der ganzen Familie am Lagerfeuer zum Picknick nieder, packen die mitgebrachten Proviantkörbe aus, stellen Kerzen auf und schaffen ein festliches Ambiente. Dann setzen sie kleine Papierboote mit Kerzen ins Meer, in der Hoffnung damit die bösen Geister zu vertreiben. Andere schreiben ihre Wünsche oder, was man in Zukunft ändern möchte, auf Papier, werfen den Wunschzettel ins Feuer, springen dreimal über das Feuer und sind sich sicher, dass dann die Wünsche in Erfüllung gehen. Als zusätzliche Sicherheit kann man noch drei Münzen ins Meer werfen. Wieder andere ziehen weiße Kleider an und nehmen um Mitternacht, zur Geisterstunde, ein Bad, um Körper und Seele zu reinigen. Viele meinen auch, in der Johannisnacht zu erfahren, ob ein Kinderwunsch demnächst in Erfüllung gehen wird: Man setzt zu diesem Zwecke ein Teelicht in ein kleines Boot – wenn das Licht lange brennt und das Bötchen nicht untergeht, wird der Kinderwunsch bald in Erfüllung gehen.

In den Dörfern und Städten – zu nennen sind insbesondere Palma, Calvia, Deia, Muro, Felanitx, Son Servera und Sant Joan – wird bis in den frühen Morgen gefeiert, gegrillt und getrunken. Es gibt Open-Air-Live-Konzerte, Kunsthandwerkermärkte und in Palma den beliebten Feuerlauf (correfoc) der Teufelstänzer, bei dem etwa 200 Feuerteufel mit Funken sprühenden Fackeln, mit Feuerwerkskörpern mit viel Lärm, begleitet von etwa 100 Musikern, durch die Straßen ziehen.

NOCHE DE SAN JUAN – 140cm x 70cm – Druck auf Plexiglas – Constantin Rahmfeld

 

Virgen del Carmen – das Fest der Schutzheiligen des Meeres

Das charmante Hafendorf Port d’Andratx, eingerahmt von den Hügeln, die mit Luxusvillen und Wohnresidenzen bebaut sind, bildet die Kulisse für das Fest zu Ehren der “Virgen del Carmen”, der Schutzheiligen der Fischer und des Meeres, das traditionell am 16. Juli eines jeden Jahres in Port d’Andratx stattfindet. Eine Statue der Heiligen Jungfrau wird festlich geschmückt und von kirchlichen Würdenträgern von der Kirche bis zum Hafen getragen. Dort wird sie auf ein Schiff gebracht und führt dann die begleitenden Boote, Schiffe und Yachten aus dem Hafen aufs Meer und wieder zurück. Mit den Klängen von Schiffsirenen und Nebelhörnern wird die Patronin begrüßt und geehrt. Das Fest beginnt schon mittags und geht bis in die späten Abendstunden. Es gibt Musik, ein Straßenfest, eine spektakuläre Pferdeshow auf der Hafenpromenade und den Tanz der Dämonen “Correfocs”, bei dem die Künstler mit Trommeln und Feuerwerk Krach machen und Dampf ablassen. Das Schauspiel kann auch von den zahlreichen Terrassenrestaurants beobachtet werden. Sie sollten rechtzeitig reservieren, denn die besten Plätze sind begehrt.

Festes del Rei En Jaume – Fest zur Rückeroberung Mallorcas durch König Jaume I

In den ersten zwei Wochen im September wird in Santa Ponsa das Fest zur Erinnerung an die Rückeroberung Mallorcas durch Jaime I und die Befreiung Mallorcas von den Arabern gefeiert. Der Anlass liegt 800 Jahre zurück: Am 11. September 1229 landete der christliche König Jaume I mit seiner Armada von 150 Schiffen und 13.000 Soldaten in Santa Ponsa und besiegte nach schweren Kämpfen die muslimischen Besatzer. Drei Monate nach der Landung, am 31. Dezember 1229, zog er schließlich mit seinen Truppen in Palma ein. Dieses für die Insel wichtige, historische Ereignis feiern die Mallorquiner und ihre Gäste ausgiebig – mit einem traditionellen, mittelalterlichen Markt, mit Straßentheater, Konzerten, Volksläufen und kostümierten Umzügen. Am 11. September wird die Landung der Armee Jaumes I in der Bucht von Santa Ponsa und die folgende Schlacht zwischen den Eroberern und den Besatzern von Laien und Schauspielern nachgespielt. Abends gibt es dann ein großes Fest mit Livemusik, den feuerspeienden Dämonen und ihrem Feuertanz Correfoc (feuerfeste Kleidung anziehen oder Abstand!) und ein riesiges Feuerwerk am Strand.

Fiesta del Vermer – das Weinfest in Binissalem

Immer in den letzten zwei Septemberwochen mit seinem Höhepunkt am letzten Sonntag im September findet in Binissalem, das für seine vorzüglichen Weine internationale Anerkennung findet, das große Weinfest Fiesta de Vermer statt. Seit mehr als 50 Jahren(!) steht der kleine Weinort im Zeichen des Weines. Die Straßen sind festlich geschmückt, die Nachbarn stellen die Tische vor das Haus und essen und trinken gemeinsam traditionelle Gerichte und den jungen Wein, Trachten- und Musikumzüge ziehen durch die Straßen, und in der Nähe der Sporthalle gibt es die große Traubenschlacht: Zentnerweise werden überschüssigen und unbrauchbare Trauben auf den Platz gekarrt, und die jungen Dorfbewohner liefern sich eine Schlacht, indem sie sich mit Beeren und Trauben bewerfen. Eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Nicht umsonst stellt die Rathausverwaltung Duschkabinen auf, in denen man sich nach dem Schlachtengetümmel säubern kann. Weiter gibt es das traditionelle Traubentreten auf dem Kirchplatz. Mit nackten Füßen werden die Weintrauben in den Holzbottichen getreten, so wie man vor Jahrhunderten die Trauben “presste”. Besonders beliebt ist auch der Umzug “Correfocs”, bei dem Künstler sich als Dämonen verkleiden und Feuerwerkskörper zünden und gefährliche Feuertänze aufführen. Kurzum: Die Fiesta del Vermer ist ein Weinfest, das man nicht versäumen sollte.

Dijous Bo (Guter Donnerstag) – der beliebte Bauernmarkt in Inca

Jeweils am 3. Donnerstag im November herrscht in Inca in der Mitte der Insel Ausnahmezustand. Der beliebte Bauernmarkt Dijous Bo, Mallorcas größte Marktveranstaltung, ist geöffnet und lockt durchschnittlich 100.000 Besucher an. Dijous Bo ist nicht nur ein Markt, er ist Landwirtschaftsmesse, Verkaufsshow der Landwirte und Handwerker Mallorcas, Wochenmarkt und Kirmes zugleich. Verkosten, ausprobieren und kaufen kann man an Hunderten von Ständen alles, was in der Region angebaut und produziert wird: die Paprikawurst Sobrasada, die guten Weine aus Binissalem, Consell und Porreres, Olivenöl, Honig und Kräuter, einheimische Kosmetika und Kunsthandwerk aus Leder, Holz, Ton oder Glas sowie Schmuck. Dazu präsentiere die Landwirte ihre Tiere: Ziegen, Schafe, Kühe, Schweine und Hühner. Produzenten stellen die neuesten Maschinen für die Landwirtschaft vor. Dazu gibt es Live-Musik, Tanzeinlagen, Performances, Kinderanimation, Workshops und Ausstellungen. Der Bauernmarkt findet in der Stadtmitte statt, Handwerk und Kunsthandwerk präsentieren sich in der Markthalle, Tiere kann man auf der Plaça del Bestiar bestaunen, und auf der Plaça d’Espanya gibt es Pflanzen und Blumen zu kaufen. Auch Incas Gastronomie will zum großen Fest beitragen und bietet auf Terrassen und in den Restaurants und Cellers Tapas und andere traditionelle Gerichte sowie die guten Weine Mallorcas an.