Coves del Drach – die Drachen-Höhlen von Porto Cristo

Große, mit Touristenbusse vollgestellte Parkplätze vor den Eingängen der Coves del Drach – der Drachenhöhlen von Porto Cristo weisen darauf hin, dass es sich bei dem Höhlensystem um einen wichtigen touristischen Anziehungspunkt an der Ostküste Mallorcas handelt. Im Stundentakt werden täglich Tausende Besucher durch die Höhlengänge und die Tropfsteinhöhle mit aufregenden Kalkformationen geschleust. Das sollte den Besucher jedoch nicht abschrecken, denn das begehbare Höhlensystem mit dem größten unterirdischen See Europas und sechs weiteren Seen erstreckt sich über eine Länge von 1.700 m, liegt teilweise bis zu 25 m unter der Erdoberfläche und ist eine einzigartige Attraktion. Der Sage nach wurde die Höhle einst von einem Drachen bewacht, daher der Name, der die Schätze der Piraten und des Templerordens vor Räubern schützen sollte. Erste Untersuchungen der Höhle und Aufzeichnungen stammen aus dem Jahre 1339, als der Gouverneur von Mallorca nach der Zerschlagung des Templerordens die Höhlen von Soldaten untersuchen ließ.

Im 19. Jahrhundert wurden die Höhlen von dem deutschen Forscher M.F. Will und dem französischen Forscher E.A. Martel untersucht. Martel entdeckte den 177 m langen und bis zu 12 m tiefen See, der nach ihm „Llac Martel“ genannt wird. Die touristische Erschließung begann 1922 durch den Mallorquiner Juan Servera Camps, der bereits damals Treppen, Wege und Sitzplätze installierte. Heute ist die Höhle voll ausgeleuchtet, und die Besucher können am See in einem Auditorium für 1.100 Zuschauer bei Live-Musik eines Quartetts mit Stücken von Caballero, Chopin und Offenbach ein etwas kitschiges Farbenspiel auf dem großen See bestaunen. Es wird auch eine Bootsfahrt vom Martelsee bis zum Ausgang angeboten. Dabei kann man die beleuchteten, mächtigen Stalaktiten und Stalagmiten, die in 100 Jahren nur etwa 1 cm wachsen, bewundern.

Coves del Drach | Carretera Cuevas s/n | 07680 Porto Cristo | Tel. +34 971 82 0753