Solarenergie für Ihre Mallorca-Immobilie
Das Thema
Viele internationale Entwickler und Investoren, aber auch Käufer von Mallorca Immobilien setzen heute auch nachhaltiges Bauen und nachhaltige Energiequellen. Alle sprechen gern von „Energiewende“. Allerdings: Mallorca bildet bei der gesamtspanischen Bilanz das Schlusslicht unter den Autonomen Regionen. Vom insgesamt erzeugten Strom stammen derzeit nur knapp 3 % Prozent aus erneuerbaren Energien. Zur Zeit gibt es 38 Solarparks auf Mallorca. Die Politik stellt immer wieder neue Planungen vollmundig vor (und schmückt sich dabei häufig mit den Verdiensten privater Investoren). Die Realisierung von Planungen ist jedoch zögerlich, stößt immer wieder auf Hürden und führt häufig zum Scheitern der Projekte.
Die Planungen
Energieminister Juan Pedro Yilanes kündigt an, bis 2022 solle 10 % des erzeugten Stroms aus Solarenergie stammen. Scheint an sich realistisch zu sein auf einer Insel im Mittelmeer mit über 300 Sonnentagen. Bis 2050 soll sogar der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energien kommen. Zur Zeit sind 56 neue Solarparks in der Pipeline. Sie sollen 335 Megawatt an Energie erzeugen. Dafür stehen Investitionsvolumen von 260 Millionen Euro zur Verfügung. Teilweise stammen die Mittel aus europäischen Fonds. Die Zeit drängt, denn noch in diesem Jahr soll das Kohlekraftwerk Es Murterar bei Alcudia zur Hälfte abgeschaltet werden. Das ist nämlich eine Dreckschleuder: Durch die Schließung der Hälfte des Kraftwerks könnten der CO2-Ausstoß um 20 % gesenkt und damit auch der Ausstoß von Schwefel und Stickstoffen deutlich reduziert werden. Dafür werden in diesem Jahr in der Gemeinde Alcudia zwei neue Solarparks gebaut werden: einer mit einer Fläche von 68.200 m² in Can Balanca mit 13.500 Solarmodulen und ein weiterer auf einer Fläche von 62.800 m² im Industriegebiet Ca na Lloreta mit 13.500 Solarmodulen.
Die Hürden
Die Genehmigungsverfahren für Solarenergie und weitere Projekte für erneuerbare Energien auf den Balearen sind höchst zeitaufwändig; es gilt, zahlreiche Hürden zu überwinden. Die Gemeinden, der Inselrat, die Umweltkommission, das Wasserwirtschaftsamt, die Flughafenverwaltung müssen die Projekte prüfen und Stellungnahmen abgeben. Hinzu kommen Einwendungen von Nachbarn und Umweltschutzorganisationen. Viele dieser Stellungnahmen sind nicht sachlich begründet, sondern politisch oder ideologisch gefärbt. Oft stellte sich kompromisslos die Alternative: Landschaftsschutz oder Energiewende. So manches gute Projekt scheiterte bei diesem Hürdenlauf, manche Investoren gaben genervt auf und begruben ihre Projekte. Energiewende bedarf eines politischen Willen und Führungskraft. Hieran fehlt es bisweilen auf den Balearen. Das Thema Solarenergie wird uns auf Mallorca somit noch lange Zeit beschäftigen, und hoffentlich nicht nur in „Sonntagsreden“ der Politiker.
Aktualisierung vom 25.11.2020
Auf dem Gelände „Son Juny“ unweit der neuen Abfahrt von der Flughafen-Autobahn zwischen Molinar und Coo d`en Rabassa soll ein neuer Solarpark von 27.000 m² entstehen. Die entsprechenden Planungen sind derzeit öffentlich ausgelegt. Der Solarpark soll 7.000 Paneele haben. Weitere vier Projekte von Solarparks mit einer Fläche von insgesamt 130.000 m² befinden sich derzeit im Antragsverfahren. Sie liegen auf landwirtschaftlicher Fläche in den Orten Pil-lari, sa Indioteria Rural und s`Hostalot.
Bisher gibt es auf den Balearen 38 Solarparks – eine seit Jahren unveränderte Zahl. Sie produzieren noch nicht einmal 3 % der jährlich auf den Balearen verbrauchten Energie. In den nächsten zwei Jahren sollen nach Angaben der Regierung 55 (!) neue Solarparks entstehen, womit bis 2023 die damit erzeugte Energie etwa 10 % des Bedarfs der Inseln decken soll.
Aktualisierung vom 02.10.2020
Feran Rosa, Leiter des balearischen Energie-Instituts, berichtet, dass es bis heute auf den Balearen 38 Solarparks gebe – eine prktisch seit Jahren unveränderte zahl, die rund 3 % der auf den Inseln benötigten Energien produzierten (also noch weit entfernt von den 10 %, die man sich bis 2022 vorgenommen habe. In Kürze würden allerdings eine Reihe weiterer Solarparks ans Netz gehen. Es habe Verzögerungen gegeben, weil Investoren auf den Start eines neuen Subventionsprogramms gewartet hätten. Es umfasse 40 Millionen Euro, die das spanische Energieministerium mit Hilfe von EU-Mitteln zur Verfügung stelle. Innerhalb von zwei Jahren sollen insgesamt 55 neue Solarparks mit einer Gesamtproduktion von 326 Megawatt gebaut werden, so dass bis 2023 das 10 % – Ziel erreicht werden würde.
Guten Tag, Minkner & Partner,
wir kennen das Spiel ja auch aus Deutschland. Da wird großmäulig die Energiewende propagiert, aber wenn dann in der Nachbarschaft Windräder aufgebaut oder Solarparks installiert werden sollen, kommen die linken und grünen Bedenkenträger und ruffen “Wasch mich, aber mach mich nicht nass”. Und nun wollen die Grünen in Deutschland auch noch in Regierungsverantwortung. Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Viele Grüße
Gabi Stadler
Ein guter Beitrag zum Stand der Diskussion über die Solarenergie auf Mallorca. Was ist eigentlich mit Windkraft auf der Insel, müßte doch auch gut funktionieren?
Michael Merz
Guten Tag, Herr Merz,
wir haben für unseren BLOG-Beitrag auch diese Frage recherchiert. Leider mit dem Ergebnis, dass die Energieerzeugung durch Windkraft – wie Sie an den vielen alten Windmühlen sehen – zwar früher große Bedeutung hatte, heute aber Energieerzeugung durch Windkraft auf der Insel nicht stattfindet, nicht einmal ein Diskussionsthema ist.
Freundliche Grüße
Lutz Minkner