Caja de Música | Sponsorenpaar Kühne  zieht sich zurück

Caja de Música: Sponsorenpaar Kühne zieht sich zurück

Der deutsche Unternehmer Klaus-Michael Kühne ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Geschäftsleute, sondern auch ein großer Freund der Künste. Das beweist er nicht nur durch die Finanzierung von Konzertereignissen in seinem Fünf-Sterne-Hotel Castell Son Claret in Capdella, sondern auch durch vielfältige andere Engagements. Als die Sinfoniker der Balearen ein neues Gebäude (Caja de Música)  mit Probenräumen und einem Konzertsaal benötigten, sagte das Ehepaar Kühne großzügig eine finanzielle Beteiligung von 2 Millionen Euro zu, von denen 660.000 € bereits geflossen sein sollen. Die Kosten von insgesamt 8,5 Millionen Euro mit 4,5 Millionen Euro von der Balearen-Regierung und je zwei Millionen Euro von der Kühne-Stiftung und der Tourismus-Stiftung Fundatur getragen werden. Ursprünglich sollte der Bau bereits im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein.

Sollte! Die Baufirma Alea S.L., die sich wahrscheinlich verkalkuliert hatte, kam ihren Verpflichtungen nicht nach. Es gab Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung und Steigerungen bei Löhnen, Transportkosten und Energie. Alea S.L. bat bereits im Oktober 2023 um Auflösung des Vertrages. Im Juli 23 stellten von der Landesregierung beauftragte Gutachter fest, dass der Bau erst zu 37 Bau erstellt sei. Der Vertrag mit Alea wurde schließlich im Dezember 2023 aufgelöst. Kühnes waren über diese Entwicklung höchst verärgert und rügten „das verantwortungslose Agieren mancher Akteure“. Der Bau musste neu ausgeschrieben werden und Kühnes hatten Hoffnung auf ein zügiges und gutes Ende. Allerdings: Die neue Ausschreibung ließ auf sich warten. Sie ist bis heute nicht geschehen.

Nunmehr zogen Kühnes die Notbremse und erklärten, was bei Bauverzögerungen vertraglich vorgesehen war, den Rücktritt vom Förderungsvertrag und verlangen die Rückzahlung der schon gezahlten 660.000 €. Die Landesregierung hat den Rücktritt mit Bedauern akzeptiert, wird die Anzahlung zurückzahlen und die fehlenden zwei Millionen Euro aus eigenen Mitteln stellen.

Wann die Caja de Música schlussendlich fertiggestellt sein wird, steht in den Sternen. Schade, dass durch dilettantisches Agieren ein großzügiger Sponsor verprellt wurde.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.