Insel macht Jagd auf illegale  Ferienvermieter

Insel macht Jagd auf illegale Ferienvermieter

Die Balearen-Regierung ist bei der EU in Brüssel vorstellig geworden, um das Thema der illegalen Ferienvermietung in den Griff zu bekommen. Sie will erreichen, dass die großen Ferienvermietungs-Portale wie Airbnb verpflichtet werden, die Legalität des Angebots, z.B. durch die Veröffentlichung der staatlichen Registrierungsnummer, zu überprüfen. Spanische Gerichte hatten nämlich zuvor Bußgeldbescheide gegen die Ferienvermietungs-Portale mit dem Hinweis aufgehoben, dass diese Portale keine Überprüfungspflicht hätten und lediglich die illegalen Anbieter mit Bußgeldbescheiden belegt werden können.

Dazu fehlt es dem zuständigen Inselrat ersichtlich an Personal. Derzeit arbeiten dort nur 15 Inspektoren, die allerdings nicht nur für die Aufdeckung und Ahndung illegaler Ferienvermietungen zuständig sind, sondern auch für die Überprüfung von Hotels, Gastronomiebetrieben, Reisebüros und Souvenirshops. Immerhin wurden in 2022 2400 Kontrollen durchgeführt und 237 Bußgeldverfahren wegen fehlender Vermietungslizenz verhängt. Die Strafrahmen liegt zwischen 40.000 € und 400.000 €. Kürzlich wurde ein Bußgeld über 200.000 € gegen den Eigentümer eines Mehrfamilienhauses mit 5 Wohnungen verhängt, der die Wohnungen vermietet hatte, ohne über eine Lizenz zu verfügen. Das Haus lag in Palma, wo es keine Ferienvermietungs-Lizenzen gibt, da ganz Palma eine „gesättigte Zone“ ist.

Eine aktuelle Marktanalyse zeigt, dass z.B. bei Airbnb derzeit in Palma 1965 Objekte zur Ferienvermietung angeboten werden, während in Palma nur knapp 700 Wohnungen über eine Ferienvermietungs-Lizenz verfügen. 1.265 Angebot sind damit illegal. Künftig sollen die Inspektoren trickreicher vorgehen, als nur die Immobilien-Portale zu durchforsten. Die Inspektoren sollen sich als verdeckte Ermittler direkt auf die Angebote melden und so versuchen, die illegalen Anbieter auf frischer Tat zu erwischen.

Außerdem hofft der Inselrat auf die Hilfe von vom ständigem Tourismusverkehr genervter Nachbarn. Er hat dazu ein „Petzer-Portal“ eingerichtet: lloguerturisticpalma@conselldemallorca.net.

Dort können Verdachtsfälle von illegaler Ferienvermietung angezeigt werden.

2 Kommentare zu “Insel macht Jagd auf illegale Ferienvermieter

  1. Peter Wiegand schreibt:

    Wenn man Verbotsgesetze macht, muss man auch dafür sorgen, dass ihre Einhaltung kontrolliert werden kann und Sanktionen durchgesetzt werden können. Sonst ist das alles ein stumpfes Schwert und nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt ist.

    Ihr Peter Wiegand

  2. Bernd Roloff schreibt:

    Wenn die Links-Regierung in den letzten acht Jahren ein paar Tausend Sozialwohnungen gebaut hätte, müsste sie jetzt nicht Denunzianten einsetzen, um die Einhaltung ihrer verfassungswidrigen Verbote durchzusetzen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Bernd Roloff

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