Nachhaltiges Bauen und Wohnen auf Mallorca

Nachhaltiges Bauen und Wohnen auf Mallorca

 „Nachhaltigkeit“ ist das neue Losungswort beim Bauen und Wohnen auf Mallorca. Sowohl gewerbliche Bauträger als auch private Bauherren, die auf Mallorca bauen wollen, sind bestrebt, Bauvorhaben nachhaltig zu planen und auszuführen. Deshalb stehen schon bei der Planung Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit im Vordergrund – bei den Fragen, welche Materialien verwendet werden, wie natürliche Ressourcen sparsam eingesetzt werden, wie das Gebäude nachhaltig betrieben werden kann und sogar, wie der spätere Abriss nachhaltig durchgeführt werden kann.

Nachhaltige Baustoffe

Der umweltbewusste Bauplaner wählt schon heute nachhaltige Baustoffe. Das sind zum Beispiel nachwachsende Rohstoffe wie Holz, aber auch Naturbaustoffe wie Naturstein oder Lehm. Der beliebteste nachhaltige Baustoff ist Holz. Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der zudem vollständig recycelbar ist. Mit der Nutzung nachhaltiger Baustoffe wird die ökologische Bilanz durch Ressourcenschonung und Energieeffizienz reduziert. Bei der Produktion und Nutzung von Holz ist allerdings darauf zu achten, dass es durch verantwortungsvolle Forstwirtschaft gewonnen wird. Ähnlich verhält es sich bei Naturstein, sei es Sandstein, Basalt, Granit oder Marmor. Natursteine können meist mit geringem Energieaufwand gefördert werden. In geringerer Zahl wird als natürlicher Baustoff auch Lehm verarbeitet, obwohl es sich um einen seit Jahrhunderten genutzten ökologischen Baustoff handelt, der zudem ein gesundes Raumklima schafft.

Auch recycelte Baumaterialien werden zu den nachhaltigen Baustoffen gerechnet, da sich mit ihnen der Bedarf an neuen Rohstoffen deutlich reduzieren lässt. Durch Recycling hergestellte Baumaterialien, die aus Beton, Glas oder Metall gewonnen werden, werden heute verstärkt im Bauwesen eingesetzt. Ihre Verwendung reduziert den Energieverbrauch und CO2-Emissionen im Vergleich zu neu produzierten Baustoffen. Und schließlich werden neuerdings auch bei der Gebäudedämmung von der Bauwirtschaft natürliche Dämmstoffe wie Hanf, Holzwolle, Jute, Kokosfaser, Kork oder Stroh eingesetzt.

Energieeffizienz

Die Balearen haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen 35 % des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien kommen, bis 2050 sogar 100 %. Verschiedene Unternehmen überbieten sich bei der Planung von großen Solarparks. Allerdings gibt es auch Forderungen von Umweltschützern und Nachbarschaftsorganisationen den Bau neuer Parks auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu untersagen, um einen Ausgleich zwischen Energiebedarf und Naturschutz zu finden. Seit einigen Jahren muss beim Neubau eines Hauses auf Mallorca zwingend die Nutzung von Solarenergie eingeplant werden. Weiter muss bei jedem Kauf- oder Mietvertrag ein Energieeffizienz-Zertifikat vorgelegt werden. Deshalb ist bei Neubauten der Einsatz von Solarenergie durch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen Standard.

Fährt man über die Kanaren, sieht man allerorten, besonders im Küstenstreifen, große Parks mit Windkrafträdern. Auf Mallorca sieht man sie kaum. Der Energiewirtschaftsplan zum Beispiel verbietet den Bau von Windkraftanlagen in der windreichen Serra de Tramuntana. Das hat im Wesentlichen mit dem Einfluss der Umwelt- und Landschaftsschutz-Gruppen zu tun, für die Windräder ein Graus sind (wie für AfD-Weidel in Deutschland). Es gibt Überlegungen, Windräder vor der Küste zu bauen. Aber auch hier ist lauter Protest der Umwelt- und Landschaftsschützer zu erwarten.

Wasserrecycling

Wasserknappheit ist in vielen Gemeinden Mallorcas gerade in den Sommermonaten das beherrschende Thema. Deshalb müssen bei der Planung von Häusern auf Mallorca sparsamer Verbrauch und Wasserrecycling besondere Beachtung finden. Der Wasserverbrauch kann durch Systeme zur Nutzung des Regenwassers und Grauwasserrecycling deutlich reduziert werden. Mittels dieser Systeme kann Regenwasser gesammelt, gefiltert und verwendet werden. Ebenso kann Brauchwasser nach Aufbereitung wieder verwendet werden.

Die Pluspunkte des nachhaltigen Bauens haben sich in Wissenschaft und Praxis inzwischen durchgesetzt. An einigen Hochschulen und Universitäten gibt es inzwischen Architektur-Studiengänge für nachhaltiges Bauen.

1 Kommentar zu “Nachhaltiges Bauen und Wohnen auf Mallorca

  1. Paula Lange schreibt:

    Schön, dass nachhaltiges Bauen und Wohnen auch auf Mallorca endlich Platz greift. Noch vor einigen Jahren waren Photovoltaik-Anlagen auf der Insel höchst selten. Und das bei 300 Sonnentagen.

    Liebe Grüße
    Paula Lange

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