Ostern auf Mallorca: die Osterprozessionen in Palma und Pollenca

Die Osterwoche auf Mallorca auf Mallorca ist geprägt durch Messen, Gottesdienste und Prozessionen. Die Feierlichkeiten zur Kreuzigung und Auferstehung finden in vielen Dörfern der Insel statt, die wichtigsten in Palma und Pollenca.

Die größte Prozession findet bereits am Nachmittag des Gründonnerstag in Palma statt. Die Bruderschaften der Insel treffen sich zur „Prozession vom heiligen Blut Christus“. Sie tragen auf dem mehrere Stunden dauernden Umzug eine verehrte Christusfigur „Cristo de la Sang“ von der Misericordia durch die Altstadtstraße bis zur Kathedrale. Tausende von Besuchern säumen die Straßen. Auf Mallorca gibt es etwa 50 Bruderschaften (Confraries). Sie tragen historische Gewänder mit Kapuzen, die nur Sehschlitze haben, rasseln mit Eisenketten, trommeln und knallen mit Lederpeitschen. Düstere, dumpfe Musik begleitet die Büßer, die Altäre, Ikonen und Kerzen tragen. Es ist eine besondere Ehre, Mitglied einer Bruderschaft zu sein. Die Mitgliedschaften werden meist innerhalb der Familie übertragen.

Am Karfreitag gibt es an mehreren Orten die sogenannten Kreuzabnahmen (Devallament). Die wichtigste dieser Kreuzabnahmen ist die in Pollenca. Dort wird die Christusfigur in der Kirche auf dem Kalvarienberg abgenommen und dann in einer Prozession die 365 Stufen des Kalvarienberges hinunter zur Ortskirche Nostra Senyora de les Angeles getragen. Rechts und links der Treppe haben sich dann die Vertreter der Bruderschaften versammelt, die schweigend und mit Fackeln ihre Ehrerbietung bezeugen. Diese Kreuzabnahme geht auf einen Brauch des Templerordens im 13. Jahrhundert zurück. Ebenfalls am Karfreitag gibt es auf den Stufen vor Palmas Kathedrale ein Schauspiel über den Leidensweg von Jesus Christus.

Am Ostersonntag schließlich findet in vielen Kirchen das „L`Encontre“, die „Begegnung“ statt, bei denen eine Marienfigur und eine Jesusfigur getragen werden. Diese Prozessionen sollen die Begegnung Marias mit ihrem auferstandenen Sohn symbolisieren.