EU-Fördermittel für die „Next Generation“ von 1,5 Milliarden Euro
Next-Generation-Fonds: 1,5 Milliarden Euro für die Balearen
Die EU hat den Topf mit Fördermitteln für die Mitgliedsstaaten prall gefüllt. Und auch die Balearen werden ein großen Stück von dem Förderkuchen bekommen, nämlich 1,4 Milliarden Euro. Von denen allein 230 Millionen Euro in die Förderung eines nachhaltigen Tourismus fließen sollen. Die Balearen-Regierung hat für die Antragstellung, Verteilung und Abrechnung eine Kommission eingesetzt, in der Fachleute, die sich mit EU-Fördermitteln auskennen, das Sagen haben. Das scheint auch dringend notwendig, nachdem die Balearen kürzlich gerichtlich verurteilt wurden, 14 Millionen Euro Fördermittel plus knapp 5 Millionen Euro Zinsen an die Zentralregierung zurückzuzahlen, weil die Abrechnungen unvollständig und nicht plausibel waren.
Dafür wird die erste Tranche der Fördermittel eingesetzt
Die Balearen-Regierung hat jetzt die ersten 100 Projekte vorgestellt, für die in den Jahren 2022 bis 2024 47,7 Millionen investiert werden sollen. Diese Mittel sollen der Förderung des nachhaltigen Tourismus dienen. Um dem „Sauftourismus“ den Garaus zu machen, werden die ersten Mittel in die Neugestaltung und -konzeption der etablierten Urlaubsorte wie Playa de Palma, Magaluf und Alcúdia investiert. Die Playa de Palma soll „renaturiert“ werden, in Magaluf wird in die Strandpromenade hergerichtet. Weiter soll der Wasserlauf des Estany des Ponts in Port d`Alcúdia hergerichtet werden, weil dort eine Regattastrecke eingerichtet werden wird. Die 47,7 Millionen Euro werden zwischen den Inseln aufgeteilt. Nach Mallorca fließen aus dieser ersten Tranche 29,7 Millionen Euro.
Weitere Projekte aus dem Bereich des nachhaltigen Tourismus betreffen die Förderung und Nutzung landwirtschaftlicher Produkte der Inseln. Sie sollen verstärkt auf der Insel angeboten und verbraucht werden (insbesondere in Gastgewerbe), um kostenaufwändige und klimaschädliche Transporte von Lebensmittel aus anderen Ländern vermieden werden kann. Weitere Förderungsmaßnahmen dienen Lösungsmodellen zur Abfallvermeidung in den Hotels.
Allein für nachhaltigen Tourismus werden in den Jahren 2022 bis 2024 230 Millionen Euro aus dem 1,4 Milliarden Euro – Topf ausgegeben werden. Bei der Vorstellung der Projekte wurden die Regierungsvertreter im Hinblick auf die Panne, die zur Rückzahlung von Fördergeldern geführt hatte, gefragt, ob sie auch fähig wären, Fördermittel sachgerecht zu beantragen und abzurechnen, antwortete Ministerpräsidentin Francina Armengol „Die Gelder sind schon da, und wir sind auch dazu fähig, sie zu investieren“ und erklärte weiter „Die Balearen sind spanienweit führend in der erfolgreichen Ausführung von und mit Regional- und Strukturfonds der EU finanzierten Projekten“.
Na, da kann man ja nur beten, dass die Balearen-Regierung dieses Mal korrekt abrechnet und nicht die Mittel, die man dann schon verpulvert hat, zurückzahlen muss.
Ihr
Hans Frommhold
Liebes Minkner-Team,
das sind ja gute Nachrichten, dass die erste Tranche der Fördermittel schon zur Verfügung steht. Hoffentlich wird es gut angelegt. Der geplante kostspieleige bau einer Straßenbahn von Palma zum Flughafen scheint mir nicht die vorrangiste Investition zu sein.
Petra Schüning, Hamburg